Donnerstag, 23. September 2010

Landung Thailand

Über 800 Hochhäuser thronen über dem Stadtzentrum und lassen die Gassen mit Hilfe der dicken Monsunwolken erdunkeln. Wann kommt der erlösende Regen dieser drückenden Hitze?
Wir testen den Subway, der blitzblank und mit den Hochsicherheitsschranken der erst kürzlich eingerichteten Verkehrsunterwelt ungewohnt steril erscheint. Die darüberliegende Taxiwelt entspricht viel mehr dem Grossstadt-Chaos, das wir erwarteten. Die Luft ist schlecht. Überall tragen Menschen Schutzmasken, überall dröhnen die Scooter durch die engen Schluchten der riesigen Spiegelsäulen, vorbei an den Essständen, welche die Gehsteige säumen. Maiskolben, Fischgeruch und immer wieder kleine Altare geschmückt mit Blumen und Kerzen und diversen Opfergaben. Auch wenn diese Bedingungen nicht gerade zur Meditation inspirieren, ist irgendwie keine Hektik spürbar. Die Menschen treten äusserst ruhig und gelassen auf, nur selten laute Worte, nur wenig Hupen und keine Anzeichen von Stress, wie wir es von gehetzten Westlern kennen. Die Gesichter strahlen eine Ruhe aus, die wohl eher zu Lethargie neigen, als zu entschlossenem Engagement, die aber jederzeit für ein Lächeln positive Stimmung erzeugen können.
Das Buchen für den Nachtzug in den Süden wird zum Tagesausflug mit all den spannenden Grossstadtdetails in den dampfenden Gassen, auf den überfüllten Strassen und im wohltuend grünen und ruhigen Lumpini- Park.
Die Mädchen gewöhnen sich allmählich an den intensiven Rhythmus, auch wenn alles nach wie vor viel Energie zum Verarbeiten braucht. Die Tagebücher in Mal-, Kleb und Bastelform sind eine ideale Entspannung! Mir bleibt dann das Schreiben als Verdauungsform der Eindrücke aus dem neuen Reiseuniversum.