Donnerstag, 17. Februar 2011

Same Same

Oft hören wir auch in Laos, die in Thailand schon fast überstrapazierte Redewendung: "Same Same ... but different." Was in Thailand geschickt als "Way of Life" kommuniziert und vermarktet wird, gilt hier in Laos ebenso. Dank der fehlenden Kommerzialisierung erscheint uns der Spruch sogar noch authentischer als beim grossen Nachbarn. Was ursprünglich nicht mehr und nicht weniger als "ähnlich" bedeutete, wird nun in den unterschiedlichsten Szenen und Situationen als passender Kommentar oder erlösende Antwort beidseits der Grenzen eingesetzt.
"Same Same... but different" bleibt bei genauerem Beobachten und Nachforschen keineswegs nur eine oberflächliche Floskel . Es kann durchaus eine Lebenseinstellung daraus abgelesen werden, die Toleranz und Gelassenheit mit Kreativität und Mut verbindet. Hat sich doch anscheinend die Bedeutung  in den letzten Jahren von "ähnlich" hin zu "anders" entwickelt. Das heisst, dass das Motto zusehends für kulturelle Eigenart oder "thailändische, bzw. laotische Kuriositäten" verwendet wird. So können schlafende Tuk-Tuk-Fahrer, überfüllte Transportmittel oder Mönche mit Mobiltelefonen ebenso mit diesem Kommentar bezeichnet werden wie lachende Schnapsbrenner oder scherzende Polizisten. Immer wieder stossen wir auf diesen ebenso banalen wie meist treffenden Kommentar, der von niemandem und allen verstanden wird. Auch wenn die Sprachkenntnisse bei hartnäckigerem Nachfragen an den Anschlag kommen, dient der Spruch für Erleichterung und Lockerheit.
Manchmal kriege ich den Eindruck, "same same... but different" wird als Entschuldigung oder Lückenfüller so beliebig eingesetzt, dass der Sinn beinahe abhanden kommt. Der eigentliche Wortsinn könnte durchaus auch als inspiriendes Leitmotiv interkulturellen Austausches dienen. Plädiert doch der stets mit Lächeln und Freundlichkeit verbundene Ausspruch für Toleranz gegenüber Andersartigem oder Speziellem.
Für die Kinder ist diese Toleranz eigentlich selbstverständlich, gehört doch die Neugier und das Staunen gegenüber Neuem und Unbekanntem zum Reisealltag. Wenn es aber darum geht sich selbst im Fremden einzuordnen, dann hegt Simea einen eindeutigen Wunsch, den sie kürzlich geäussert hat: "Mama, ich möchte nicht mehr weiss sein, sondern braun, so wie alle anderen Kinder." Sie hat das ständige Auffallen langsam satt und sehnt sich nach der erlösenden Ähnlichkeit. "Anderssein" und die damit verbundene Aufmerksamkeit sind zwar spannend aber auch oft auch ermüdend.

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