Freitag, 5. November 2010

Affen

Gibbons und Longtail-Makaken sind wohl die weitverbreitetsten Affen in Thailand und wir begegnen ihnen regelmässig, meistens überraschend und zur grossen Aufregung der Kinder. Sei es im Mangrovenwald zum Znüni, bei der "Monkey-Show" im Zirkusstil oder spontan während dem Wandern und Töfffahren: Immer sorgen die Affen für Stimmung. Auch Enya beobachtet sie schon sehr genau und mit grosser Leidenschaft, sodass der Eindruck aufkommt, dass sie diese meist gutgelaunten Gesellen als Spielkameraden verstehen würde. Auch ich habe den Eindruck, dass Enya diesen verspielten Kletterern sehr nahe steht in ihrer Entwicklung. Sei es Neugier oder Schalk, sie strahlen in ihren Posen und Blicken eine selbstvergessene Ruhe aus, die von Enya vollumfänglich geteilt wird. Die nahe Verwandtschafte mit unseren Vorfahren wird einem durch die Kinderaugen vorgeführt und hält uns einen Spiegel vor, der nicht nur an die frühkindliche Entwicklung erinnert.
Trotz der Ruhe und Verspieltheit bleiben wir wachsam gegenüber den manchmal aggressiven Clan-Chefs und den frechen pubertierenden Jungaffen. Bei einem Töffstop muss ich Simea in Sicherheit bringen, da der Boss der rund 30-köpfigen Familie knurrend und fauchend auf uns zurennt. Mit einem etwas hilflosen Imponiergehabe meinerseits gelingt es uns dann doch noch den Chef und sein Bande zu bremsen. Aber Simea versteht die Welt nicht mehr, denn bisher waren doch die "Äffli" immer herzig und lieb.
Herzig und lieb sind auch die Affen bei den weitverbreiteten Monkey-Shows oder die halb domestizierten, oft bedaurenswerten Tiere mit Halsband und Kette. Was für Touristen und vor allem für Kinder ein Vergnügen sein soll, scheint den Affen weniger Spass zu machen. Tierschutzgedanken trüben dem sensiblen Zuschauer die Freude über die erstaunlich dressierten Tiere. Auch hier lässt die nahe Verwandtschaft schnell Fragen aufkommen, die bei anderen Arten selten oder gar nie gestellt werden. Aus der emotionalen Nähe, die vor allem durch die Mimik und den Blickkontakt entsteht, sollte eigentlich Respekt wachsen. Verschiedene Reisegeschichten deuten auf einen kreativen Austausch zwischen Menschen und Affen hin. So haben im Gebiet zu malayischen Grenze ein paar schlaue Touristenfänger ein Geschäft gewittert, indem sie dressierte Affen Wertsachen, Portmonnaies und Pässe von ahnungslosen Touristen stehlen lassen, um diese dann durch gute Bezahlung wieder 3
Inzwischen meiden wir Affenfelsen, Affenbucht und Affeninsel, da die Menschen dort die Affen meistens verdorben haben. Wir zählen auf spontane Treffen, die es alleweil gibt und üben mit unseren Verwandten einen artgerechten Umgang! 

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